Der Unterschied von Dampf und Rauch

Dampf hat mit Rauch soviel gemeinsam, wie ein Waldbrand mit einem nebligen Morgen im Herbst. Klar, beim Dampfen gibt es Wolken, aber es ist ein riesiger Unterschied, ob diese Wolken bei einer Verbrennung oder einer Verdampfung bzw. Verneblung entstehen (dazu auch diese Studie).

Rauch

Rauch besteht aus Gasen, Dämpfen und vor allem feinen, festen Partikeln. Diese Partikel können sich in der Lunge absetzen und lösen sich normalerweise nicht einfach auf. Der Körper versucht sie erst einmal wieder hinaus zu transportieren. Die meisten Raucher kennen sicher das Gefühl, morgens ein paar “Bröckchen” raus husten zu müssen, ein Grund dafür sind die vielen Feststoffe, die mit dem Rauch in die Lunge gelangen.
Können diese Partikel von der Lunge nicht hinaus befördert werden, dann versucht der Körper sie abzubauen, was ihm mehr oder weniger gut gelingt. Ein Hauptproblem von Rauch, neben den giftigen Gasen wie Kohlenstoffmonoxid, ist also der Feinstaub aus festen Partikeln.

Dampf (Nebel)

Der Dampf, oder genauer gesagt Nebel, ist ein Aerosol aus kleinen Flüssigkeitströpfchen. Diese Tröpfchen können sich, im Gegensatz zu den Partikeln des Rauchs, nicht ablagern, sondern verdunsten oder werden von der Lunge aufgenommen und anschließend vom Körper abgebaut.
Zwar gehört auch Nebel streng wissenschaftlich gesehen zu “Feinstaub”, allerdings muss man hier eben den flüssigen Feinstaub von dem festen unterscheiden, was leider oft nicht getan wird. Den “schlechten Ruf” des Feinstaubs verdankt er nämlich ausschließlich dem Feinstaub aus festen Partikeln, wie er in Rauch vorkommt. Aerosole aus Flüssigkeitströpfchen gelten hingegen per se als unproblematisch für die Gesundheit. Sonst wäre ein nebliger Herbst auch eine ungeheuer gefährliche Jahreszeit.

Beim Dampfen wird also nichts verbrannt, sondern lediglich verdampft (bzw. vernebelt), bei relativ niedrigen Temperaturen von etwa 50 bis 150°C. Somit bleiben die Inhaltsstoffe des Liquids fast vollständig unverändert, der Dampf besteht also lediglich aus den Stoffen, die sich im Liquid befinden.

Kurz zusammengefasst, weiß man heute sicher, dass Dampfen bei weitem weniger schädlich ist als Rauchen. Es ist kein Risikofaktor für potenziell tödliche Krankheiten wie Krebs oder COPD und es geht sehr wahrscheinlich auch ansonsten keine ernsthafte Gesundheitsgefährdung vom Dampfen aus.

Ein Genauerer Blick auf die Inhaltsstoffe der Liquids, die Zusammensetzung des Dampfes und deren genaue Bewertung in Hinsicht auf die menschliche Gesundheit findest du hier.

Es gibt so etwas wie Passivdampf, aber…

Ein Unterschied zum Passivrauch ist schon, dass Dampf ziemlich “flüchtig” ist. Das heißt, der Dampf löst sich innerhalb weniger Minuten vollständig auf, durchschnittlich nach bereits 30 Sekunden. Tabakqualm hingegen überdauert oft Stunden in der Raumluft. Zudem kann sich Dampf nicht in Kleidung oder auf Möbeln absetzen.
Es gibt auch keinen Nebenstromrauch, wie bei einer Zigarette, die fröhlich vor sich hin glimmt. Der Dampf, der in die Umgebung abgegeben wird, entsteht immer beim Dampfen selbst, es handelt sich also ausschließlich um ausgeatmeten Dampf. Dieser “Passivdampf” ist mittlerweile gut untersucht und es lässt sich ganz klar sagen, dass von “Passivdampf” keine gesundheitliche Gefahr ausgeht. Genaueres darüber findest du hier.