Fertigliquids

Genau genommen, stellen echte Fertigliquids nur einen relativ kleinen Teil der Produkte am Markt dar.
Aufgrund der TPD2 und deren Umsetzung durch das Tabakerzeugnisgesetz dürfen Liquids in Deutschland nur eine maximale Nikotinkonzentration von 20mg/ml enthalten. Zudem dürfen nikotinhaltige Liquids nur in Flaschen verkauft werden, die höchstens 10ml Inhalt haben.
Die Beschränkung auf 10ml gilt für Liquids ohne Nikotin hingegen nicht.
Dazu kommt, dass ein Produzent bzw. Hersteller ein neues Liquid, sechs Monate bevor er es verkaufen darf, anmelden muss. (Ab dem 01.01.2021 werden nikotinfreie und nikotinhaltige Liquids gleich reguliert. Ausgenommen davon ist nur die Beschränkung auf 10ml Behälter.)

Shake and Vape

Auf dem Markt gibt es sehr viele sogenannte “Shake and Vape” Liquids und reine Nikotinbasen, auch Nikotinshots genannt. Der Begriff steht für “schütteln und dampfen” und bedeutet, dass man zu dem Inhalt nur noch Liquidbasis hinzufügen muss und das fertige Liquid dann keine Reifezeit benötigt, also gleich dampfbar ist.
Bei den “Shake and Vape” Systemen gibt es zwei Hauptarten. Am gängigsten ist die Variante mit z.B. 50ml überdosiertem Liquid in einer Flasche, die 60ml Inhalt fasst.
Hierbei ist die Menge an Aroma für 60ml Liquid gedacht, man muss also noch 10ml Liquidbasis hinzugeben.
Möchte man nun ein Liquid mit Nikotin, dann füllt man die Flasche mit einem Nikotinshot auf. Üblicherweise besteht dieser Nikotinshot aus einer Liquidbasis mit insgesamt 200mg Nikotin (20mg/ml).
Damit hat dann das fertige Liquid eine Konzentration von etwas mehr als 3mg/ml Nikotin.
Ein Problem dieser Technik ist, dass man einerseits zu dem “Shake and Vape” Liquid noch einen Nikotinshot kaufen muss und man andererseits am Ende ein Liquid mit einer relativ geringen Nikotinkonzentration bekommt.
Natürlich gibt es auch “Shake and Vape” Liquids, bei denen man mehr als einen Nikotinshot hinzugeben kann, über eine Nikotinkonzentration von 9mg/ml kommt man aber auch mit denen kaum hinaus.
Ein Vorteil dieses Verfahrens ist jedoch wiederum, dass die Liquids, wie bereits erwähnt, direkt nach dem hinzugeben der Liquidbasis dampfbar sind und keine weitere Reifezeit benötigen.

Eine andere, Variante des “Shake and Vape” ist im Grunde nichts anderes als Aroma in einer großen Flasche.
Das Aroma ist dabei auf die Menge Liquid abgestimmt, die in die Flasche passt. Es ist also eine vereinfachte Form des Selbermischens.
Ein Nachteil ist natürlich, dass man die komplette Liquidbasis noch hinzugeben muss. Zudem muss bei diesem Verfahren das Liquid nach dem Anmischen reifen, wie beim normalen Selbermischen. Daher ist der Begriff “Shake and Vape” hier eigentlich nicht wirklich zutreffend.
Auch ist diese Variante zumeist etwas teurer, da man im Grunde nur Aroma kauft und die benötigte Liquidbasis extra kaufen muss.
Ein Vorteil ist jedoch, dass man höhere Nikotinkonzentrationen erreichen kann, wenn man als Liquidbasis nur Nikotinshots verwendet. Hier sind dann Konzentrationen von bis zu 18mg/ml Nikotin möglich.

Das “Shake and Vape” Prinzip ist also im Grunde nichts anderes, als die Antwort des Marktes auf die Regulierungen durch das Tabakerzeugnisgesetz. Es vermeidet einen Teil der Müllmengen, die durch die Begrenzung auf 10ml Flaschen für nikotinhaltige Liquids unnötigerweise entstehen.